Status: realisiert
Ort: Warburg
Bauherr: Privat
Sanierung: 2021-2022
Leistungsphasen: 1-8
Im Jahr 2021 begann die Sanierung eines typischen Siedlungshauses aus den 50er Jahren. „Groß ist es nicht“ so denkt man, wenn man über die Treppe im Eingangsbereich in das Obergeschoss gelangt, in dem bereits die Dachschrägen beginnen. So war die Aufgabe von Anfang an klar definiert. Wie schafft man es ein solches Haus behutsam und energetisch zu sanieren, so dass dennoch der Scharm und die gut gewählten Proportionen der 50er Jahre erhalten bleiben? Eine klassische energetische Sanierung mit einem WDVS (Wärmedämmverbundsystem) schlossen wir daher prinzipiell aus, allein schon um den auffälligen Spritzputz und dessen Optik von außen zu erhalten. So konzentrierten wir uns auf deutlich sinnvollere Einzelmaßnahmen, die auch dem Haus zu Gute kommen sollten. Ehemalige tiefe Heizkörpernischen wurden verschmälert und innen gedämmt. Ebenfalls wurden die Fensterlaibungen und Gauben mit einer Innendämmung versehen. Hinzu kam das Dämmen der obersten Geschossdecke, samt Spitzbodenausbau und das Ausmauern der ehemaligen Rollladenkästen. Neben einer komplett ausgetauschten Sanitär- und Elektroinstallation erhielt das Haus eine Gas-Hybridheizung mit zwei Solarthermiemodulen auf dem Dach. Des Weiteren wurden die einfachverglasten Fenster durch doppeltverglaste Fenster in Eiche mit besonders schmalen Profilen ersetzt. Somit konnte auch in diesem Bereich die historische Optik der 50er Jahre einerseits erhalten und dennoch mit den heutigen Ansprüchen in die Gegenwart transferiert werden. An der uns sinnvoll gewählten Raumstruktur wurde nichts geändert. Dennoch wurden die Innenräume modernisiert. Immer jedoch mit dem nötigen Respekt zum Bestand. Das Obergeschoss erhielt zudem ein komplett neues Bad, die Schleppgauben wurden neu mit Schiefer eingekleidet und haben neue Dachrinnen erhalten, im Dach wurde ein neues Dachflächenfenster montiert und die Schornsteine wurden so saniert, dass diese sowohl für einen neu angeschlossenen Kamin als auch für die Abgasführung der Gastherme dienen können. Komplettiert wurde die Sanierung durch neue Fensterbänke im Innen- und Außenbereich, aufgearbeitete Dielenböden im Obergeschoss und ein neues Eichenparkett im Erdgeschoss. Alles in Allem entstand ein Haus das modern, hell und trotzdem Gemütlichkeit versprüht und dabei zu keinem Zeitpunkt seine Herkunft verschweigt.